BÜHNENRAUSCH

ca. 1992 bis heute 

Im Sommer 1992 setzten wir eine Annonce in die Zeitung:

"Pfrontner Rockband sucht neuen Frontman"

Eric wollte sich nach der CD seinen zweiten alten Traum erfüllen und ein Pub in Marktoberdorf eröffnen, dann würde ihm aber die Zeit für die Musik fehlen.

So waren wir gezwungen, erneut nach einem neuen Sänger zu suchen und setzten
eine Annonce in die Zeitung. Unter anderem meldete sich “ ’ne echte Kölsche Jung „, der schon lange im Allgäu und sogar in Pfronten wohnte. Als wir ihn zu einer Musikprobe einluden, stellte sich schnell heraus, dass wir auf einer Wellenlänge lagen und so kam im Sommer 1992 Bernd zu Bleifrei.

Während der ersten Wochen waren Eric und Bernd gemeinsam bei den Musikproben und wir hatten den größten Spaß. Wir beschlossen, den Wechsel nicht einfach so still und leise vorzunehmen, sondern auf der Bühne im „Tiffany“ in Pfronten.
Wir wollten Eric gebührend verabschieden.

Und so spielten wir im sehr gut besuchten Tiffany die erste Hälfte der Lieder von Bleifrei zusammen mit Eric. Nach den ersten beiden Strophen von „I got a get some lovin“ übergab Eric während des Gitarrensolos das Mikrofon an Bernd und wir spielten in neuer Besetzung den restlichen Abend weiter. 

Nach diesem super emotionalen Ereignis zogen wir uns wieder in unseren Proberaum am Bahnhof zurück, denn wir hatten uns entschieden, neben den eigenen Liedern auch Song’s von anderen Musikern in unser Programm aufzunehmen.

In Frage kam neben gutem englischen Rock & Blues natürlich BAP, und wie sich herausstellte, Marius Müller-Westernhagen. Der lag uns ganz besonders, denn….

….Bleifrei war wie MMW vor allem eine gute Live Band. Hier waren 6 Freunde am Werk und der Funke sprang über zwischen uns und unserem Publikum.
Es war elektrisierend und unbeschreiblich, es war wie bei den ‚großen‘ Musikern, trotz der lauten Musik hörten wir unsere ‚Gäste‘ mit den Händen über dem Kopf mitsingen.
Es war oft wie im Rausch, wenn wir auf der Bühne standen:
in der Fachhochschule Kempten, mehrmals bei den Drachenfliegern in Schwangau, die Sommerfeste in Nesselwang usw.
Und natürlich in der Zeppelinhalle in Kaufbeuren, mit Spider Murphy Gang und unserem größten Erfolg, dem Höhepunkt von Bleifrei: Das Konzert mit Eric Burdon!
Wolfgang sagte vorher:
“….mit Eric Burdon? Das glaube ich erst, wenn wir mit ihm auf der Bühne stehen…“
Und das taten wir auch… Was für ein cooler Typ, was für ein Abend. Dazu noch die MEGA-Aftershowparty mit ihm und seinen „Animals“. Einfach unvergesslich!

Wir verstanden uns nicht nur auf der Bühne. An Sylvester zum Beispiel nahmen wir keine Gigs an, da feierten wir lieber selbst, z.B. auf der Manzenstubn in Pfronten. Ein paar Instrumente hatten wir natürlich immer dabei… 

Und es gab legendäre Geburtstagsfeiern. Einladungen waren nicht nötig, alle sind auch so erschienen.

Aber es gab natürlich auch Rückschläge. Edi und Angelo nahmen sich jeweils eine Auszeit. 

Edi kehrte aber schnell wieder zurück. Es war ihm wohl doch zu langweilig ohne Bleifrei. 

Angelo war beruflich in München und so suchten wir einen anderen Drummer, ohne ging’s halt nicht. Da half uns der Zufall. Bernd traf an der Tankstelle in Nesselwang den Matze, mit ihm hat er früher schon zusammen gespielt. Mit Rainbow hatten sie bei einem Open Air in Oy-Mittelberg einen Gig mit den Cadillacs und > Bleifrei. 

Matze hatte auch gerade eine Auszeit gehabt und stieg somit bei Bleifrei ein. 

Aber ein echter Musiker hört nicht einfach so auf und so waren wir bald zu sechst. 

Angelo war wieder da und das wertete uns erheblich auf. Matze blieb am Schlagzeug und Angelo übernahm die Percussion Abteilung, sowie Gitarre und vor allem war seine Stimme wieder da. 

Ein Highlight war z. B. der alte Song „Wipe Out“. Das Wechselspiel zwischen Drums und Percussion war schon klasse und die beiden wurden jedes Mal bejubelt. 

Doch dann brauchte auch Wolfgang eine Pause und wir waren wieder auf der Suche.
Ausgerechnet nach einem Sologitarristen, doch auch den fanden wir in Pfronten. 

Daniel schloss die Lücke und brachte neue Ideen und Lieder mit.
Er schlug Songs von Lynyrd Skynyrd, Pink Floyd, Santana und Dire Straits vor. 

Das waren dann schon sehr anspruchsvolle Ziele. Denn diese Band’s hatten nicht selten eine ganze Armee an Musikern auf der Bühne und wir waren nur zu sechst. Und für uns kam Musik aus der Dose, also Halbplayback, nicht in Frage. Alles was die Fans zu hören bekamen, wurde von uns auch live gespielt.

Höchste Bestätigung bekamen wir bei dem „Rock auf der Burg“ Abend dann von Wolfgang.
Er war auch gekommen und meinte: „Die Song’s von Santana und Pink Floyd waren echt geil.“ 

Auf der neuen CD sind zwei dieser Lieder zu hören… Swamp Music von Lynyrd Skynyrd und Sultans of Swing von Dire Straits. Letzteres spielten wir bei der Aufnahme sogar in der Unplugged Version. 

Aber das alles ist schon „Verdamp lang her“ 

Bis heute sind wir aber ALLE freundschaftlich verbunden, es gab  und gibt immer Kontakte untereinander.

Das hat sich auch bei unserem Treffen 2021 bezüglich der neuen CD bei Edi zuhause gezeigt, ausgelassen und fröhlich wie früher, nur alle mit mehr oder weniger grauen Haaren….

Dieses Demoband wurde wieder einmal im Proberaum von Bleifrei aufgenommen. Wir hatten uns damals einen 8-Spur ADAT Rekorder ausgeliehen und wie schon die Jahre zuvor versucht, einige unserer Songs, die wir spielten, auf Band zu bringen. 
Es war nicht perfekt aber zumindest war die Technik schon so weit, dass man eine ordentliche DEMO in der Hand halten konnte.
Aber bildet euch einfach selber eure Meinung 🙂

BLEIFREI in BILD & TON

Diese Rubrik heißt nicht umsonst „Bühnenrausch“. Wir waren zu dieser Zeit wirklich sehr viel unterwegs. Komischerweise gibt es aber kaum Videomaterial von damals. Nur aus dem Konzert in Pfronten 1993 bei „Rock gegen Rechts“ haben wir ein wenig Material digitalisieren können. Eigentlich waren wir für einen Auftritt noch gar nicht bereit, da Bernd erst vor einigen Wochen bei uns eingestiegen war. Da uns aber das Thema sehr wichtig war und das Konzert ja in Pfronten stattfand, war es für uns keine Frage, da wollten wir als Pfrontner Band unbedingt dabei sein. Wir waren alle supernervös und man hört dann doch den ein oder anderen Fehler 😉

Die Bild- und Tonqualität lässt zwar zu wünschen übrig aber es ist eine schöne Erinnerung.
Viel Spaß beim gucken 🙂